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Es ist Zeit, danke zu sagen: Aged High Mountain Oolong

Es ist Zeit, danke zu sagen: Aged High Mountain Oolong

Vor eineinhalb Jahren war ich zum ersten und bisher einzigen Mal im Berliner Teesalon und habe hier darüber berichtet. Von meinem langjährigen Freund Milosz habe ich zwei Tees spendiert bekommen, von denen ich einen vorstellen möchte.
Taiwan ist vor allem für seine Oolong-Spezialitäten bekannt. Der heutige ist ein Hochland-Oolong, der zehn Jahre gelagert und nachgeröstet wurde. Mehr Informationen gibt es nicht. Was mich an diesem Oolong so reizt, ist die überaus intensive Röstung, doch dazu gleich mehr.Obwohl Taiwan-Tee heute einen bedeutenden Platz in der Tee-Welt eingenommen hat, ist die Geschichte des Anbaus (nicht des Konsums!) überschaubar. Erst im späten 18. Jahrhundert wurde der erste Strauch in der Nähe der heutigen Hauptstadt Taipeh gepflanzt. Ausgerechnet ein Brite sollte ein Jahrhundert später das Potenzial taiwanesischer Oolong erkennen und begann, sie als “Formosa Oolong” zu vermarkten. Da in Taiwan zu dieser Zeit fast ausschließlich Oolong hergestellt wurden, wurde der Begriff fast wie ein Synonym für taiwanesischen Tee benutzt. Schon damals gehörten Dong Ding, Paochung und High Mountain Oolong zu den gehandelten Tees. Als High Mountain werden Tees klassifiziert, die in über 1000m Höhe geerntet wurden.Zubereitung
Gong-Fu-Style, kurze Ziehzeiten, länger werdend, 90-100°C heißes Wasser.

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Aussehen
Die Blätter sind zu Kugeln gerollt und wirken wie schwarze Perlen. Diese Intensität ist erstaunlich. Ich habe zwar schon einige geröstete Oolong gesehen und probiert, dieser übertrifft die zuvor gesehenen an Röstungsgrad bei Weitem!

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Aroma
Bereits im trockenen Zustand verströmen die Blätter einen sehr starken gerösteten Duft. Da ist wieder der Duft von Sauna-Kabine, den ich von Shu-Pu Erh kenne. Parallelen zu Nori-Blättern lassen sich ebenfalls finden.
Im warmen Zustand kommen Erinnerungen an alte japanische Holztempel aus Zedernholz auf. Auch Räucherstäbchen passen dazu, aber eher dezente.

Geschmack
Der erste Schluck offenbart eine leichte Würze, vielleicht auch Zimt. Schon bald wird der Eindruck von Lakritz bzw. Süßholz verdrängt. Die Röstaromen erinnern Frau P. außerdem an einen Maronenstand.

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Schon der zweite Aufguss zeigt sich etwas rauchiger, aber sehr angenehm, wie ein gemütlicher Abend vor dem Kamin. Im weiteren Verlauf dominiert die ganze Zeit über das Süßholz. Durch diese dicke Wand dringt ab und zu Karamell, später Kakao oder auch Schokolade. Es ist aber schwer, noch etwas hinter dem lakritzigen Süßholz zu schmecken.

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Selbst nach über acht Aufgüssen noch schwarze Blätter!


Fazit
Ich mag Oolong sehr gerne und auch dieser hat mir gefallen. Der hohe Röstungsgrad hat die Vorfreude vielleicht etwas zu sehr beflügelt, denn der Tee war mir leider nicht abwechslungsreich genug, was vielleicht daran liegen mag, dass die Röstung die feinen Nuancen zu weit zurückgedrängt hat. Vielen Dank an Milosz für diesen Tee, der mich wieder um eine Erfahrung reicher gemacht hat.

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