Das Besondere an Keramik ist zweifellos der verwendete Ton. Dieser ist Ausdruck des Keramikers und verkörpert seinen Stil. Doch er ist auch ein verbindendes Element und repräsentiert in bestimmten Fällen regionale Keramiktraditionen. Ähnlich wie bei einem Daumenabdruck, kann der erfahrene Sammler bereits am verwendeten Ton feststellen, um welche Region es sich handelt und manchmal sogar darüber den eigentlichen Künstler erkennen. Viele Keramiker drücken durch eigene Mischungen ihr eigenes ästhetisches Empfinden aus, manche gehen sogar so weit, dass sie den Ton selbst sammeln. Dies ist heute aber nur noch sehr selten der Fall, da die Aufbereitung ohne professionelle Maschinen sehr aufwendig ist.
Keramik ist ein Naturprodukt
Denn Tonerde ist und bleibt ein Naturprodukt. Die mineralische Zusammensetzung, der Eisengehalt, die Farbe und auch der Geruch können sich von Ort zu Ort bereits sehr stark unterscheiden.
Manchmal kann es sein, dass bei Niedrigbrand oder Temperaturschwankungen der natürliche Tongeruch erhalten bleibt. Im trockenen Zustand riecht man es kaum, aber sobald ein Becher oder eine Kanne mit heißem Wasser in Berührung kommt, steigen die flüchtigen Aromastoffe auf und machen sich bemerkbar. Manch einen stört dieser Geruch nicht, für andere ist er irritierend. Tatsächlich stellt der natürliche Tongeruch an sich noch keinen Mangel dar und lässt sich sehr einfach entfernen. Schließlich reicht es einfach aus, das Utensil zu benutzen und der Geruch wird über viele Monate immer weniger werden und eines Tages ganz verschwinden.
Geht das auch schneller?
Ja, es gibt eine gute und zuverlässige Methode. Dazu nimmt man das Objekt und tut es vorsichtig in einen Topf mit Wasser. Diesen bringt man zum Kochen und tut eine Packung Natron (zum Beispiel Kaiser Natron) dazu und verteilt diese gleichmäßig. Dann lässt man das Wasser 15 Minuten auf schwacher Stufe kochen. Danach muss man den Tonkörper nur noch abspülen und über Nacht gut trocknen lassen und das Problem sollte damit behoben sein.
Wie schütze ich meine Keramik vor Fremdgerüchen?
Dies betrifft vor allem Keramik wie Raku und Hagi, wo der Scherben durch die niedrigen Temperaturen und/oder die verkürzte Brennzeit nur unvollständig gesintert ist. Diese Keramiken sind bis zu einem gewissen wasserdurchlässig. Sie dichten zwar durch Gebrauch immer mehr von alleine ab, aber sie nehmen trotzdem etwas Wasser im Scherben auf. Das bedeutet, dass man diese Keramiken nach Gebrauch immer sorgfältig austrocknen lassen sollte, bevor man sie in die Vitrine oder in eine Schachtel verstaut. Andernfalls können sich ungewollte Gerüche bilden, die man zwar häufig mit der oben beschriebenen Methode wieder entfernen kann, aber wozu ein Risiko eingehen. Der Vollständigkeit wegen sei noch erwähnt, dass offenporige Keramik niemals im Geschirrspüler gereinigt werden sollte, da sich die Reinigungsmittel im Scherben festsetzen können.
Wie kann ich Ablagerungen und Patina entfernen?
Im Prinzip reicht es die entsprechende Keramik wie oben beschrieben mit Natron zu kochen und dann die entsprechenden Stellen mit einem Tuch abzuwischen. Ihr werdet staunen, wie gut sich die Verfärbungen lösen lassen. Aber bei manchen Keramiken gehört eine gesunde Patina zum Reifeprozess dazu. Das ist natürlich Geschmackssache.