Update vom 14.12.2022
Leider konnte die Reise nicht wie geplant realisiert werden, weil Corona uns allen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Aber nachdem jetzt endlich Japan seine Grenzen für Touristen geöffnet hat, bin ich zuversichtlich, dass die Reise im Jahr 2023 vom 21. bis 31. Oktober stattfinden kann. Am Programm wird sich nichts ändern. Anmeldeschluss ist der 5. Februar 2023!
Seit ich den Blog und den Shop gegründet habe, träume ich davon eines Tages eine Reise nach Japan für Keramik-Begeisterte zu organisieren. Und wenn Corona es zulässt und die Impfungen Erfolg zeigen, wird dieser Traum im nächsten Jahr in Erfüllung gehen.
Doch fangen wir ganz von vorne an. Wie kam es überhaupt dazu? Nun, es ist ganz einfach. Ich wurde von einem auf Japan spezialisierten Reiseveranstalter darauf angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, solch eine Reise als Reiseleiter zu begleiten. Wie gesagt, dies war schon lange ein heimlicher Traum, aber die rechtlichen Aspekte und die Organisation wie Buchungen der Hotels und die Verantwortung für das “Drumherum” haben mich dann doch immer wieder abgeschreckt. Schließlich habe ich ja einen regulären Job, dem ich nachgehe… Es ist also eine Win-Win Situation. Der Reiseveranstalter macht die Orga und ich die Reiseleitung vor Ort.
Warum überhaupt eine Keramikreise?
Diese Frage könnte aufkommen, schließlich kann man ja selbst nach Japan fliegen und die Öfen besuchen. Doch ganz so einfach ist es nicht. Die traditionellen Töpferregionen liegen bis auf Kyôto eher ländlich. Während man in den großen Städten als Tourist auch mit rudimentären Englisch-Kenntnissen zurecht kommt, ist es auf dem Land schon etwas anderes. Einige Öfen liegen so weit weg, dass man nicht um ein Auto herumkommt. Doch das ist nicht alles. In den Öfen wird in der Regel kein Englisch gesprochen. Ohne Japanisch-Kenntnisse ist ein Gespräch vor Ort nicht möglich. Und das ist doch gerade das Interessante, oder? Doch wohin geht es genau?
Kyôto, die kulturelle Hauptstadt Japans
Die Reise wird insgesamt 10 Tage dauern. Wir wollen nicht in Hektik verfallen und uns Zeit nehmen, um die Eindrücke vor Ort auch auf uns wirken zu lassen. Den Anfang machen wir in Kyôto, der kulturellen Hauptstadt Japans. Dort liegt der Kiyomizu-Tempel in dessen Umgebung in großer Vielfalt Kiyomizu-Keramik gebrannt wird, für die Kyôto bekannt ist. Neben der Manufaktur Nishikawa werden wir auch den alteingesessenen Raku-Ofen Waraku besuchen, in dem seit 190 Jahren Raku-Keramik hergestellt wird. In der Zeit dazwischen bleibt genug Zeit, um durch die kleinen Straßen zu schlendern, den Tempel Kennin-ji und dessen Umgebung zu erkunden.
Uji, die Stadt des Tees
Die Entwicklung der japanischen Ästhetik hängt eng mit der japanischen Teekultur zusammen. In Uji besuchen wir nicht nur Tee-Museen, wir werden auch selbst aktiv und werden Tee vermahlen bzw. Grüntee herstellen. Darüber hinaus ist Uji auch bekannt für den dort liegenden Byôdô-in, der auch auf der 10 Yen-Münze abgebildet ist und den wir ebenfalls besuchen werden.
Tokoname, einer der sechs alten Öfen und Stadt der Kannen
Tokoname gehört zu den sechs alten Öfen Japans und hat somit eine über 1000jährige Tradition. Doch heutzutage ist Tokoname vor allem für seine Seitengriffkannen bekannt. Im 19. Jahrhundert brachte ein chinesischer Gelehrter einigen Keramikern die Herstellung von Tokoname-Kannen bei. Zu dieser Zeit wurde in Japan Sencha immer populärer und der Bedarf an geeigneten Utensilien stieg. Die Öfen reagierten also genau zur richtigen Zeit und brachten rötliche Kannen hervor, für die die Öfen auch heute noch bekannt sind. Hier besuchen wir zwei bekannte Keramiker: Meister Gyokkô und Meister Fûgetsu. Darüber hinaus werden wir noch ein Grüntee-Tasting mit einer Spezialistin für japanischen Grüntee durchführen.
Bizen, ebenfalls einer der sechs alten Öfen
Von Tokoname geht es weiter nach Okayama. Dort in der Nähe befinden sich die Bizen-Öfen, die bekannt für ihre rustikalen Keramiken sind. Diese werden mittels Holzbrand gebrannt, wobei individuelle Effekte und Ascheanflugglasuren entstehen.
Hier besuchen wir den Ofen Sanroku. Ebenfalls in Okayama befindet sich einer der schönsten Gärten des Landes, der Kôraku-en, den wir ebenfalls zusammen besichtigen.
Fukui, Heimat der Echizen-Keramik
Von Okayama aus geht es nun mit einem Bus weiter in eine Präfektur, die man nur selten als Tourist besucht. Zunächst geht es in einen traditionellen japanischen Badeort, in dem es viele heiße Quellen gibt. Eine Übernachtung in einem Onsen ist ein echtes Highlight, nicht nur wegen der entspannten Atmosphäre und der heißen Quelle, sondern auch wegen des traditionellen Essens, das sich stets im Arrangement an der aktuellen Jahreszeit orientiert.
Am nächsten Tag geht es dann weiter in die Stadt Sabae, wo wir die Familie Kondô besuchen werden. Sie betreiben einen kleinen Ofen, in dem sie Echizen-Keramik brennen, die ebenfalls zu den sechs alten Öfen zählt.
Bei dieser Gelegenheit werden wir uns zum Abschluss der Reise eine der herausragendsten Sehenswürdigkeiten in Fukui ansehen, den Eihei-ji, der zu den ältesten buddhistischen Tempeln Japans zählt.
Wo kann man die Reise buchen?
Wenn Du Lust auf die Reise bekommen hast und nach weiteren Informationen suchst, freue ich mich, wenn Du dich auf der Seite des Reiseanbieters umschaust.