Mit den letzten
“Whittard of Chelsea”-Tees kam noch ein Päckchen Earl Grey, genauer:
Breakfast Earl Grey. Als ich noch etwas jünger war, habe ich aufgrund der Ähnlichkeit der Wörter Earl und early gedacht, dass es einen Zusammenhang zwischen ihnen gäbe und sich dieser Tee besonders gut früh morgens zum Verzehr eignen würde. Bestärkt wurde diese Annahme durch den frischen Citrus-artigen Geschmack, der frisch und etwas belebend wirkte. So zumindest mein Eindruck. Mit der Zeit lernte ich natürlich, dass Earl ein britischer Adelstitel ist, aber bis zu dieser Zeit habe ich es mir längst zur Angewohnheit gemacht, Earl Grey mit Vorliebe morgens zu trinken. Und da der Mensch ein “Gewöhnungstier” ist und mir der Tee besonders gut zum Frühstück schmeckt, habe ich mir diese Angewohnheit auch nie abgewöhnen wollen. Die kräftigere Basis dieser Komposition kommt mir dabei sehr gelegen. Ein Earl Grey darf auch etwas mehr nach Tee schmecken, kräftig und belebend sein.Über die Geschichte des Earl Grey werde ich mich an dieser Stelle nicht auslassen. Im Internet gibt es zig Quellen, die sich empfehlen lassen würden, aber eine Dokumentation hat mich besonders positiv überrascht:
Das grüne Gold Kalabriens. Im TV auf dem Sender Phoenix wird sie in regelmäßigen Abständen ausgestrahlt, aber leider auch zu unpraktischen Uhrzeiten. Klickt einfach auf den Link, dann findet ihr eine kurze Beschreibung und die nächsten Sendetermine.Der vorliegende Tee schmeckt durchaus kräftig, nicht malzig, aber ähnlich wie der bereits beschriebene English Breakfast, weswegen ich vermute, dass eben dieser die Grundlage des Tees bildet. Aromatisiert wurde mit einem naturidendtischen Aroma mit einem Anteil von 2,5%. Ich gebe zu, dass ich mit naturidentischen Aromen auch schon negative Erfahrungen gemacht habe, umso erfreulicher, dass die Aromen so gut ausgewählt sind, dass das Bergamotte-Aroma sehr gut getroffen ist, aber etwas mehr in Richtung süßer Zitrone geht, wie man sie vom Zitronenkuchen kennt. Ein Teil dieses Aromas verbindet sich auch mit dem Geschmack und schmeckt so, als ob man einen Spritzer Zitrone untergemischt hätte. Sehr ansprechend!Bei einem Frühstückstee handelt es sich fast immer um einen “Broken”, weil das kochende Wasser mehr Angriffsfläche hat und der Aufguss dadurch stärker wird. Dementsprechend sieht das Blatt aus, wobei auffällt, dass keine Kügelchen aus
CTC-Herstellung enthalten sind.
Die Aufgussfarbe ergibt ein mitteldunkles Braun-Rot, nicht ganz so dunkel wie z.B. ein Ostfriesen-Broken. Die Farbe entspricht der von mir wahrgenommenen Stärke.
Fazit: Als bekennender Frühstückstee-Trinker, der seinen Tee gerne kräftiger mag, kommt mir dieser Blend sehr entgegen und bereichert meine Frühstückskollektion. Auch im Vergleich mit einem natürlich aromatisierten Earl Grey, d.h. mit Bergamotte-Öl, schneidet dieser gut ab, ohne eine Wertung abgeben zu wollen. Ich habe (für mich) festgestellt, dass gerade bei Earl Grey nicht alles von der Art des Aromas abhängen muss und es scheint auch bei naturidentischen Aromen große Unterschiede bezüglich der Qualität zu geben. Für mich heißt das, dass ich auch in Zukunft solche Tees nicht ausschließen werde.