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Matcha - alles nur heiße Luft?

Matcha – alles nur heiße Luft?

Matcha ist momentan vor allem in der veganen Szene im Trend und immer mehr Menschen interessieren sich für diesen sehr besonderen und teuren Tee. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine erste Dose Matcha, die ich vor Jahren in einem TeeGschwendner-Geschäft gekauft habe.

Ich hatte gerade angefangen Japanologie zu studieren und ich wurde neugierig. Auf der Dose war kein Preis ausgewiesen und ich dachte mir, dass so eine kleine Dose ja nicht so teuer sein könne. Beim Bezahlen habe ich dann schlucken müssen… Und so toll war diese erste Trinkerfahrung zuhause auch nicht. Den Besen habe ich mir nicht mehr leisten können, es geht auch ohne, dachte ich mir. Statt einer Matcha-Schale benutzte ich einen einfachen Becher und versuchte, den Tee mit einem Schneebesen schaumig zu schlagen. Gesiebt habe ich den Tee auch nicht, natürlich führte das zu Klümpchen. Mit der Zeit wurde die Farbe des Pulvers immer dunkler, verklumpte und schließlich habe ich diesen Matcha dann entsorgt, ohne mehr als drei Tassen aufgegossen zu haben. Also eigentlich alles falsch gemacht. An der Qualität lag es sicherlich nicht, denn es war der Matcha Yume, den ich heute jedem als Einstiegsmatcha empfehlen würde.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es “da draußen” ähnliche negative Ersterfahrungen mit Matcha gibt. Die richtige Zubereitung ist nur ein Geheimnis für den wahren Genuss. Ein weiteres ist das der richtigen Qualität.

Was ist Matcha?
Eine einfache Frage ohne einfache Antwort. Heute ist das Angebot an Matcha-Sorten vielfältig. Man kann Matcha überall kaufen, vom Asia-Markt für unter 10 Euro die Dose bis hin zu über 50 Euro in ausgewählten Teefachgeschäften. Doch ist auch überall Matcha drin, wo Matcha draufsteht?

Eine Frage der Definition
Matcha (抹茶) bedeutet wörtlich “pulverisierter Tee”. Also eigentlich ganz einfach, oder? Daraus könnte man ableiten, dass jeder Tee, den man zu Pulver verarbeitet, Matcha genannt werden kann. Das stimmt leider nur in der Theorie, denn in Japan verbindet man damit eine besonders hohe Qualität des Tees, die nur mit großem Aufwand erreicht werden kann. Denn Matcha ist eben nicht nur vermahlener Grüner Tee. Sonst könnte man ja auch pulverisierten Schwarztee als “schwarzen Matcha” verkaufen.

Matcha aus japanischer Sicht
Alles fängt beim Rohstoff an. Vier Wochen vor der Ernte verschwinden die Plantagen, aus denen Tencha gewonnen wird, komplett in dunklen Zelten. Das führt dazu, dass nur noch 10% des Sonnenlichts die Pflanze erreicht. Dieser organisatorische Aufwand ist teuer und führt dazu, dass die Pflanze unter Stress leidet. Der Teebauer muss also eventuell die Beschattung abbrechen und trägt das Risiko einer mangelhaften Ernte. Der Aufwand lohnt sich, denn der Tee bildet weniger Bitterstoffe, dafür aber mehr Aminosäuren, wodurch er frisch, mild und süßlich schmeckt.
Vor allem nach der Ernte unterscheidet sich der Verarbeitungsprozess wesentlich von den verwandten “Schattentees” wie Gyokuro und Kabusecha. Letztere werden wie Sencha bedämpft und danach gerollt, Tencha hingegen wird nur kurz bedämpft und anschließend mit heißer Luft getrocknet und gebacken. Dieser Unterschied in der Verarbeitung führt dazu, dass nur wenige hundert Teebauern (man spricht von etwa 300) in der Lage sind, Tencha herzustellen. Die große Masse kann diesen Rohstoff nicht liefern, weil sie dazu technisch nicht in der Lage sind.

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Hinten sieht man Teeplantagen, in denen Tencha angebaut wird
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Hier ein “Zelt” aus der Nähe
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Es wird noch mit der Hand geerntet

Dieser enorme Aufwand in einem Industrieland wie Japan führt dazu, dass dieser Spitzentee seinen Preis hat. Daher sind Preise für Matcha in Trinkqualität um die 10 Euro unseriös.

Die Farbe macht den Unterschied
Einen guten Matcha erkennt man sofort an der Intensität der grünen Farbe. Das hängt damit zusammen, dass nur die besten Blätter (erste Ernte, volle Beschattung über 4 Wochen) so viel Chlorophyll und Aminosäuren anreichern, dass sie für die Spitzenqualität infrage kommen. Je mehr die Farbe in olivgrün oder gar gelb geht, desto schlechter die Qualität und somit auch der Geschmack. Bei solchen Qualitäten stellt sich zudem die Frage, ob überhaupt Tencha vermahlen wurde oder nicht etwa Sencha oder Bancha.

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Gute und Spitzenqualitäten im Vergleich
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Kochqualitäten sind gelblicher, Trinkqualitäten grüner und leuchtender
Geschmackssache
Guter Matcha schmeckt mild, hat eine süßliche Note und verströmt beim Öffnen der Dose ein nussiges Aroma. Spitzenqualitäten kann man höher dosieren, wodurch sich eine Umami-Note zeigt, ohne dass der Tee bitter wird. Schlechte Qualitäten schmecken bitter, fischig und säuerlich. Man kann sie folglich auch nicht höher dosieren, weil sie sonst “überkippen” und ungenießbar werden (sind sie eigentlich eh schon).

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Zwei kleine Bambuslöffel reichen schon für eine Portion
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Nährstoffe und Antioxidantien
Wie Grüner Tee zuvor genießt auch Matcha einen guten Ruf wegen seines hohen Gehalts an Antioxidantien. Dazu gehört vor allem die Gruppe der Catechine und das EGCG. Catechine werden als Abwehrreaktion der Pflanze gegen das Sonnenlicht im Blatt angereichert. Das hat den Vorteil, dass schon einfache Grüne Tees viel Catechin aufweisen, davon aber nur ein geringer Prozentsatz durch heißes Wasser extrahiert werden kann. Wer Tee aus Gründen des Genusses trinkt, wird keine Freude an Catechinen haben, da sie bitter schmecken. Je mehr Catechine also in den Aufguss übergehen, desto bitterer wird dieser.
Schattentees haben folglich weniger Catechine, dafür aber mehr Aminosäuren. Daher kann man diese höher dosieren und den begehrten Umami-Geschmack genießen. Matcha hat den Vorteil, dass durch den Verzehr des ganzen Blattes auch alle darin enthaltenen Catechine aufgenommen werden können. Wer sich mit Matcha Smoothies oder Shakes macht, kann einfachere Qualitäten wählen. Diese haben mehr Catechine und können sich geschmacklich gegen Fruchtaromen und Süße besser durchsetzen.

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3g-Probe Matcha bei TeeGschwendner für 3,75 Euro

Eine Probe gefällig?
Viele schrecken davor zurück, viel Geld für eine Dose Matcha auszugeben, weil sie nicht wissen, ob er Ihnen schmecken wird. Wer einen guten Teehändler in der Nähe hat, wird eventuell das Glück haben, dass er eine Schale auf Nachfrage direkt zubereitet bekommt. Viele Teehändler bieten diesen Service an. Wer nicht so viel Glück hat oder es einfach selbst versuchen möchte, der kann auch eine Probepackung des Matcha Yume in jedem Fachgeschäft von TeeGschwendner erwerben.

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Neue TeeGschwendner-Filiale in Hamburg-City

Neue TeeGschwendner-Filiale in Hamburg-City

Die Spatzen pfiffen es eine Zeit lang von den Dächern und nun ist es also soweit, die neue TeeGschwendner-Filiale unweit der alten am Jungfernstieg hat seit dem ersten August ihre Pforten geöffnet. Dabei präsentiert sich TeeGschwendner im neuen Design, welches zumindest meine Wenigkeit sehr ansprechend findet. Es ist eine Mischung aus 20er-Jahre-Nostalgie-Tapeten, Caféhaus-Atmosphäre und moderner Tee-Lounge, was einem dort geboten wird. Lange habe ich darauf gewartet, dass ein Konzept wie dieses in die Tat umgesetzt wird. In meinen Träumen vom Teehändler-Dasein habe ich es genauso gemacht: Ein Teeladen mit der Möglichkeit, sich durch das Sortiment zu trinken und traditionelles Teegebäck in einer ruhigen Minute zu genießen. So hat man als Kunde den Vorteil, Premium-Tees fachgerecht zubereitet zu bekommen und zu testen, ehe man sich für einen Kauf entscheidet. Das ist sogar besser als eine Gratisverkostung, die einen dann doch hintenrum zum Kauf zwingt, oder?

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So habe ich gleich mal in der Mittagspause die Gelegenheit genutzt und die Tee-Lounge im ersten Stock besucht. Ich war dort alleine, es hat sich vermutlich noch nicht so weit herumgesprochen, dass man hier seinen Mittagstee trinken kann. Ich habe mir einen Meghalaya SFTGFOP (CL) LaKyrsiew SF bestellt, den man mir netterweise von unten geholt hat. Dazu gab es zwei Scones mit Butter und Konfitüre. Richtig leckere Erdbeer-Vanille-Konfitüre und Zitronengelee. Es waren meine ersten Scones und ich war begeistert. Ich bin kein Freund von extremer Süße, daher sind die dezent-süßen Scones genau richtig und wer es mag, kann sie ja noch mit den Zugaben veredeln. Die Scones kann man auch etwas herzhafter genießen, z.B. indem man sie mit einem selbstgemachten Matcha-Wasabi-Frischkäse bestellt. Dafür war es für mich zwar schon zu spät, aber ich durfte einen Löffel davon probieren. Nicht schlecht! Jetzt fehlt nur noch ein Matcha-Kuchen!
Auch der Tee wusste zu überzeugen. Der Neuankömmling ist aus Meghalaya, den ich ohne Hintergrundwissen auf Nepal tippen würde. Das Blatt hat schöne silberne Tips und duftet brotig, etwas nussig und vielleicht auch etwas nach Rosen. Im Aufguss ein typischer Second Flush und doch ganz anders als ich ihn erwarten würde. Der Geschmack ist süffig und aromatisch, vielleicht ein bisschen malzig und durchaus nussig. Gefällt mir gut!

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Die neue Filiale ist sehr zu empfehlen, vor allem denjenigen, die neugierig auf Tee sind und vor dem Kauf die ein oder andere Tasse “probetrinken” möchten. Ach ja, Matcha gibt es natürlich auch! Es befinden sich schon ein paar Dosen direkt am Eingang, aber richtig Eindruck macht der kleine Kühlschrank inmitten des Edmons-Sortiments. Hut ab! Die neue Filiale ist in der Bergstraße, ganz in der Nähe der Europa Passage.

Update vom 10.10.2014
Heute wurde ich netterweise zur offiziellen Eröffnung eingeladen. Es kamen aus Meckenheim der Geschäftsführer Thomas Holz und der Tea-Taster Daniel Mack. Es gab eine kurze Ansprache von der Inhaberin Annette Kocourek, der man ansah, dass mit dieser Eröffnung ein Traum in Erfüllung gegangen ist. Es folgte ein Rückblick von Thomas Holz, der in der Teewelt eine feste Größe ist und der federführend an TeeGschwendners Nepal-Projekt mitwirkt.
Er zeigte uns ein Foto der ersten Filiale aus den 70ern, damals natürlich noch unter dem Namen “Der Teeladen”. Seitdem habe sich in der Teewelt viel verändert. In den 80ern habe man noch gekauft, was geschmeckt habe. Heute sehe das anders aus, die Leute verlangten nicht nur guten Tee, sondern Analysen und Zertifikate. Der Teehandel ist also deutlich komplexer geworden.

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Thomas Holz (Geschäftsführer TeeGschwendner) mit Annette Kocourek (Inhaberin der Filiale)

Daniel Mack führte uns ein kleines Tea-Tasting vor. Anhand ausgewählter Spezialitäten ist es ihm gelungen, die Vielfältigkeit des Tees zu demonstrieren. Aus den Blättern der Pflanze lassen sich so viele verschiedene Arten verarbeiten und von einigen Raritäten gibt es gerade mal 100-150kg pro Jahr. Der Vergleich zum Single Barrel Whisky fand ich sehr gelungen (Single Barrel Whisky ist eine Abfüllung aus einem einzigen Fass und die individuelle Reifung bringt einen einzigartigen Geschmack hervor, der sich nicht exakt reproduzieren lässt). Interessant fand ich Anekdoten aus dem Leben eines Tea-Tasters, in dem es darum geht, seinen Geschmack trotz der natürlichen Vorlieben zu schulen und zu objektivieren. Da dies nicht immer gelingen kann, hat TeeGschwendner ein Tea-Taster-Team, welches gemeinsam über Käufe entscheidet. Dies mindert das Risiko, einen Tee einzukaufen, der nur einem Bruchteil der Teefreunde schmeckt.

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Tea-Taster Daniel Mack bei der Verkostung

Der neue Flagship-Store in Hamburg ist eines der wenigen Geschäfte mit angebundener Gastronomie. Besonders hervorheben möchte ich die klassischen Tee-Utensilien aus Fernost. Im Regal kann man Gusseisenkannen bestaunen, die sich wirklich sehen lassen können. Es ist sogar eine Kanne dabei, die innen nicht emailliert ist. Für Menschen wie mich, die gerne Gusseisenkannen zum Wasser Kochen verwenden, eine hoffentlich interessante Meldung. Auch die schönen Becher und Tassen setzen sich vom kitschig-asiatischen Stil ab, den man nur allzu häufig sieht. Und Gerüchten zufolge kommt da noch mehr, wir dürfen also weiterhin gespannt sein!

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Viele hübsche Utensilien und es ist nicht das einzige Regal!

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Der Traum vom eigenen Teezimmer...

Der Traum vom eigenen Teezimmer…

…ist eigentlich ein Traum vom eigenen Teehäuschen. Doch weil dieser Traum schwieriger zu realisieren ist, habe ich, um realistisch zu bleiben, immer von einem Teezimmer gesprochen. Manchmal auch von vier Teezimmern, wenn ich etwas übertreiben wollte, da malte ich mir aus, wie es wohl wäre ein englisches, ein japanisches, ein chinesisches und ein ganz persönliches Teezimmer zu haben, in dem ich alle meine Utensilien aufbewahren könnte.
Aber da ich bescheiden bin, würde mir (zunächst) ein Teezimmer reichen. An Weihnachten war nicht nur Weihnachten, sondern auch Geburtstag und Ostern zusammen. Meine liebe Frau muss wohl vom lieben Gott eine Eingebung erhalten haben, anders kann ich es mir nicht erklären, was an diesem Tag geschah. Sie kündigte an, ich erhielte mein Geschenk vor der Abfahrt nach Polen, weil es etwas größer sei, das Geschenk. Am Tag der Abfahrt habe ich Brötchen geholt und als ich wieder in der Wohnung war, habe ich zunächst nichts bemerkt. In der neuen Wohnung ist eine Ecke, mit der wir noch nicht viel anzufangen wussten. Als Frau P. meinte, ich solle mir die Ecke genauer anschauen, blieb ich eine ganze Weile wie erstarrt stehen und wusste nicht, was ich sagen sollte. Da lag auf dem Boden eine Tatami-Matte mit einem Geschenkband drumherum.

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Jetzt wird es Menschen wie den lieben Jan geben, die zynisch fragen, was an einer Tatami-Matte denn so toll sei, wenn man nur eine davon habe. Das Tolle an der Tatami-Matte ist nicht nur die Matte selbst, sondern die damit einhergehende Erlaubnis und Toleranz meiner Frau, eine Teeecke (oder doch lieber Tee-Ecke?) einzurichten. Und ich kann Euch sagen, dass es wirklich wunderbar ist, dort zu sitzen und in Ruhe einen Matcha oder einen anderen Tee zu genießen. Es ist ein Ort der Einkehr und der Entschleunigung. Kein Wunder, dass sich die alten Tee-Meister Japans Teehäuschen im Stile karger Einsiedlerhütten bauten, um eine geschützte Atmosphäre zu erzeugen und in Ruhe einfach nur Tee trinken zu können…

Pu Erh: eine Frage der Genussfähigkeit?

Angeregt durch mein Ringen mit der Frage, ob ich Pu Erh überhaupt genieße oder mir den Genuss nur einbilde, stieß ich auf ein paar interessante theoretische Anätze über Genussfähigkeit von Lebensmitteln, die ich mit euch teilen möchte.

Was als Genuss gewertet wird, ist zunächst kulturell bzw. sozial bedingt. In Deutschland gilt Brot beispielsweise als äußerst genießbar, aber fragt mal Menschen aus Kulturen, in denen Brot höchstens als Toastbrot bekannt ist. Ich habe schon häufiger festgestellt, dass Freunde aus dem Ausland mit diversen Brotsorten zu kämpfen hatten, weil sie ihnen einfach nicht schmeckten.
Geschmack ist außerdem ein Merkmal gesellschaftlicher Differenzierungsprozesse. Soziale Milieus grenzen sich gegeneinander ab, wenn sie beispielsweise Kaviar als Schickimicki oder ein Bauernfrühstück als unkultiviert bezeichnen. Sag mir, was du isst und ich sag dir, woher du kommst, würde Bourdieu sagen. Dem armen Bauern schmeckt der Tee mit Zitrone ganz vorzüglich, dem Adeligen mundet nur die gehobene Qualität, heute wäre es der 50 Jahre alte Pu Erh, der so viel kostet wie ein Neuwagen oder die begehrteste Pflückung des  Long Jing, die einen höheren Grammpreis erzielt als Gold.

Was bedeutet das in Bezug auf Tee? Es bedeutet, dass es von unserer Herkunft abhängt, ob wir überhaupt einen Zugang zu Tee haben oder finden. Sie bestimmt auch, mit welchen Lebensmitteln wir aufwachsen, welche Essgewohnheiten wir entwickeln und was wir schließlich als lecker empfinden. Ferner bedeutet es auch, dass wir mittels unseren Essgewohnheiten unseren materiellen Wohlstand ausdrücken. Dies geschieht bewusst bzw. unbewusst und Tee kann dabei schnell zum “Prestigeschluck” werden.

Interessant wird es, wenn man versucht seine natürlichen Geschmacksgrenzen zu durchbrechen. Viel hängt davon ab, mit welcher Einstellung man den Tee trinkt. Man benötigt eine gewisse geistige Offenheit für bestimmte Teesorten, weil der Geschmack ungewohnt sein kann. Was tut man, wenn man die Aromen zwar aus (auf den ersten Blick irritierenden) Kontexten kennt und plötzlich im Mund hat? Gras, Holz, Pilze, Waldboden, alte Bücher und Blumenerde sind nicht gerade Aromen mit denen man kulinarisch aufgewachsen ist. Der eine wird den grasigen Duft eines Sencha lieben, ein anderer hingegen ablehnen. Hier kann einem ein skeptischer Ansatz à la “was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht” also durchaus im Wege stehen.

Genuss lässt sich nämlich auch erlernen. Ich erinnere mich sehr gut daran, dass ich viele Lebensmittel beim ersten Versuch abstoßend fand. Pilze, herbes Bier, Nattô und eingelegter Ingwer sind meine persönlichen Beispiele für Genussmittel, an die ich mich erst gewöhnen musste und jetzt sehr gerne mag. Erneutes Probieren hat dazu geführt, dass ich mich an den Geschmack gewöhnte und eines Tages als lecker empfand.

In der Soziologie und Erziehungswissenschaft wird Bildung neuerdings als ein möglicher Schlüssel für ein tieferes kulturelles Erlebnisvermögen angesehen. Wer sich kulturell bildet, ist eher in der Lage, klassische Musik und Kunst zu genießen. Die Genussfähigkeit ist also nicht endgültig determiniert, sondern negativ ausgedrückt manipulierbar. So lange am Ende ein echter “Lustgewinn” (Freud lässt grüßen) entsteht, kann dies uns egal sein. Es würde sogar Sinn machen, diesen Umstand für uns zu nutzen und unsere Genussfähigkeit zu erweitern, indem wir unseren Horizont öffnen.

Etwas, was nicht auf Anhieb schmeckt, kann im wahrsten Sinne des Wortes genießbar werden. Unsere geschmacklichen Präferenzen sind nicht angeboren, sondern gelernt. Holz-Aromen können für Wein- und Whisky-Liebhaber durchaus positive Charakteristika sein, wieso also nicht auch für Teetrinker? Wer neuen Tee probiert, sollte vielleicht versuchen, sich die geistige Offenheit eines Reisenden für die kulturellen Schätze dieser Erde zu bewahren. In jeder Kultur gibt es eine Vielfalt an kulinarischen Besonderheiten, die erst auf den zweiten oder dritten Biss (oder Schluck) zum Genuss werden. In Japan isst man z.B. Algen, Miso und Tofu – geschmacklich für viele Westler eine unbekannte und gewöhnungsbedürftige Welt. Es ist nicht zu spät, diesen Geschmack neu für sich zu entdecken und so ist es auch mit Tee. Schließlich sind erlesene Tee-Spezialitäten ausländische Erzeugnisse und es kann sich lohnen, sich auf sie einzulassen, selbst, wenn sie einem nicht sofort zusagen. Andererseits macht es auch wenig Sinn, sich zum Genuss zu zwingen, wenn der Würgreflex kommt.

Vor diesem Hintergrund ist Pu Erh vielleicht das Mittel der Wahl, um die eigenen natürlichen Grenzen der Genussfähigkeit zu durchbrechen. Wahrer Genuss stellte sich bei mir bisher nur selten. Diesbezüglich habe ich also noch viel Luft nach oben. Aber ich versuche es hartnäckig weiter.

Pu Erh: Mehr Fragen als Antworten

Ich bin grundsätzlich ein Mensch, der gerne Neues probiert. Vielleicht ist das sogar eine große Schwäche, weil ich mich nie mit einem Tee zufrieden gebe. Bei einem wohlschmeckenden Tee stehenzubleiben, ist nicht mein Ding, stattdessen bin ich der Überzeugung, dass es noch so viel Unentdecktes gibt, dass der Tee von heute vom Tee von morgen übertroffen werden kann. Zwar gibt es einige Teesorten, auf die ich mich festgelegt habe, aber das sind ausschließlich Schwarztees. Bei Pu Erh hingegen bin ich noch fast ein unbeschriebenes Blatt. Es gibt einige Pu Erh, die mir geschmeckt haben. Dazu gehört z.B. ein ganz gewöhnlicher Jingmai aus dem Jahr 2010. Neben diesem Tee gab es allerdings eine ganze Reihe Pu Erh, die mir gezeigt haben, was ich nicht mag.

Dazu gehört ein zu intensives Tabakaroma gepaart mit Rauch. Mir als ehemaligem Raucher kommen dabei bereits beim ersten Spülen des Tees negative Assoziationen, wie z.B. das Abwaschen des Aschenbechers unter fließendem Wasser. Zum Glück soll zumindest der Rauch über die Jahre schwächer werden, doch ob der Tee je den Zustand erreicht, in dem er mir schmeckt, kann nur die Zeit bzw. meine Geduld beantworten.

Der Geschmack eines Pu Erh unterscheidet sich meiner Meinung nach eh komplett von dem seiner Verwandten wie z.B. Grün- oder Schwarztee. Der Geschmack und Duft der letztgenannten Sorten erinnern häufig an Aromen aus der Welt des Kulinarischen. Sicherlich gibt es dabei Ausnahmen, aber für mich ist es die Regel. Bei Pu Erh hingegen ist es genau andersherum. Es sind häufiger Aromen aus der Umwelt und das ist irritierend. So ertappe ich mich häufig dabei, wie ich auf der Suche nach der passenden Assoziation wie in einem Nebelfeld umherirre. Die Aromen, die ich für mich identifiziere, hören sich für unkundige Leser vielleicht noch irritierender an. Wer möchte schon auf einem Stück Leder herumkauen oder flüssiges Holz im Mund spüren. Waldboden, Moos oder der Geruch von alten Büchern – das alles mag abenteuerlich und zuweilen nostalgisch klingen, aber sind diese Aromen genießenswert? Zumal man für diesen Geschmack immer tiefer in die Tasche greifen muss, da Pu Erh auf dem chinesischen Markt immer stärker nachgefragt wird. Was macht den Genuss von Aromen aus, die eigentlich ungenießbar sind? Genießen wir, weil wir es können, weil es vielleicht sonst keiner tut und wir deswegen denken, wir würden etwas Besonderes tun? Zu dieser Frage hat Jinx eine gute Antwort für sich gefunden, die Neugier auf den Geschmack. Das kann ich bejahen, aber diese Fragen stehen für mich immer im Zusammenhang mit der Einsicht, dass Schwarztees oder Oolong solch exquisite Aromen exotischer Früchte enthalten können, dass der Genuss jener zumindest “authentisch” und für Außenstehende nachvollziehbar ist. Frau P. hat da ihre eigene Meinung. Wenn ich sie Pu Erh kosten lasse, dann sagt sie immer, dass es zwar nicht schlecht rieche bzw. schmecke, nur halt nicht nach etwas Ess- bzw. Trinkbarem, weswegen sie ihm nichts abgewinnen könne.

Meine vorläufigen Antworten klingen daher eher nach Ausreden. Und überhaupt bereiten mir Pu Erh ganz andere, viel existenziellere Sorgen wie die der richtigen Zubereitung. Denn manchmal schmeckt mir ein hochdosierter Pu Erh, den man über 20 mal aufgießen kann, gar nicht. Das ist mir letztens aufgefallen, als ich einen Dayi zubereitet habe. Das Seltsame daran ist, dass er mir vorher geschmeckt hat. Liegt es an meiner Tagesform oder habe ich falsch dosiert? Dann bin ich dazu übergegangen den Tee, wie einen Schwarztee zu brühen: ein paar Blätter in die Gaiwan, kochendes Wasser drüber und nach drei Minuten abgegossen. Das Ergebnis war verblüffend und kaum wiederzuerkennen, denn der Aufguss schmeckte richtig fruchtig, fast wie ein Grüntee. Sollte ich jetzt alle so zubereiten oder einfach noch mehr experimentieren? Auch ein Versuch mit einem Ming Feng von Bannacha bestätigt meine Präferenz dieser Zubereitungsmethode bei jungen Pu Erh. Ist es vielleicht deswegen, weil junge Pu Erh konventionellen Grüntees ähneln wie Marshaln in seinem Blog beschreibt?

Wie ihr seht, werte Leser, entpuppt sich Pu Erh als eine große Herausforderung an mich selbst, an meine Sinne, an meinen Verstand und an meine Urteilskraft. Die Beschäftigung damit ist andererseits sehr fruchtbar, denn sie regt zum Nachdenken an. Und schließlich scheint Pu Erh, wie kein anderer Tee die Kraft zu haben, jemanden in seine Kindheit zurückzuversetzen und ihn an längst vergessene Begebenheiten zu erinnern. Diese Eigenschaft hat Gero letztens sehr gut auf den Punkt gebracht.

So bleibt Pu Erh für mich ein spannendes und forderndes Thema. Gerade weil der Genuss nicht unmittelbar erfolgt, hat er das Potenzial, ein tiefgründigeres Erlebnis zu erzeugen. Oder ist das alles nur Einbildung?

Unter Teefreunden

Wenn man ein Tee-Nerd ist, dann kann einem nichts Besseres passieren, als den Gegenstand seines fanatischen Interesses zum Beruf zu machen. Diesen Monat habe ich diesen Schritt geschafft, auf den ich lange hingearbeitet habe. Als Japanologe ist man ja schon glücklich, überhaupt den Berufseinstieg nach dem Studium zu schaffen. Dass es bei mir auch noch bei einem japanischen Tee-Unternehmen geklappt hat, macht mich umso glücklicher, denn es ist heutzutage ein Privileg, einen Beruf auszuüben, an dessen Inhalt man seinen Verstand verloren hat.

Knapp zwei Wochen sind nun rum, besonders spannend sind natürlich die Blicke hinter die Kulissen des Teehandels, die einem sonst verborgen bleiben. Diese werde ich in diesem Blog oder privat allerdings nicht offen legen, denn meine Schweigepflicht nehme ich sehr ernst.
Zurück zu den Privilegien. Letzte Woche durfte ich ein Matcha-Seminar begleiten, welches bei TeeGschwendner stattfand. Einerseits war dies eine gute Gelegenheit, einen geschätzten Kunden kennenzulernen, andererseits war die Schulung, die eigentlich den Franchise-Partnern vorbehalten war, eine gute Gelegenheit, um selbst die ein oder andere Information zu diesem einzigartigen Produkt zu erfahren. Aber dazu vielleicht ein anderes Mal mehr.
TeeGschwendner kenne ich sonst nur aus Kundensicht. Damit meine ich, dass ich als aufmerksamer Leser ihre Prospekte kenne und die führenden Personen zumindest schon mal “gelesen” bzw. in 2D “gesehen” habe. Umso neugieriger war ich auf das “Herz” des Unternehmens, dem Ort, an dem TeeGschwendner strategisch geplant wird, dem Ort, an dem die Tees verkostet und ausgewählt werden, wo alles zusammenläuft.
Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass die Menschen, egal in welchen Positionen sie arbeiten, sehr nett zu uns Besuchern waren. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn häufig steht man als Besucher im Weg und hält die Leute von ihrer Arbeit ab. Da wir auch Gespräche mit den Partnern und Angestellten führen konnten, habe ich schnell gemerkt, dass man als Tee-Nerd hier gut aufgehoben ist und Tee nicht nur verkauft, sondern von jedem auf seine eigene Weise gelebt wird.
Besonders wichtig war mir allerdings, dass ich unseren Teefreund Gero treffen konnte. Er hat sich die Zeit genommen, uns das Unternehmen im Schnelldurchlauf zu zeigen, wofür ich sehr dankbar bin. Es war ein kleiner Ersatz dafür, dass ich nicht Teil der kleinen Delegation des Teetalk-Forums sein konnte, die nach Meckenheim pilgerte, um dort das Unternehmen zu besichtigen und anschließend zusammen eine Menge Tee bei Gero zu trinken. Zu letzterem kam es bei uns nicht, schließlich war ich “beruflich” dort. Aber ich denke uns beiden ist klar, dass es nur eine Frage der Zeit ist, dies nachzuholen. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal für die letzte Packung des Nepal Special Sunderpani bedanken, die Gero netterweise gefunden und für mich aufgehoben hat. Meine guten Manieren habe ich in Hamburg gelassen. Ein gut erzogener Teefreund hätte bei dieser Gelegenheit auch etwas zum Überreichen dabei gehabt. Grund genug schnell wiederzukommen 🙂

Besuch des Berliner Teesalons

Letzte Woche bekam ich einen unerwarteten Anruf eines Freundes. Er wollte in Berlin ein Auto kaufen und brauchte einen Mitfahrer. Bereitwillig, jede Möglichkeit zu nutzen, um den Prüfungsvorbereitungen zu entgehen, ließ ich mich darauf ein. Einen Hintergedanken hatte ich aber dabei. War in Berlin nicht der romantische Teeladen mit Verkostungsangebot vor Ort, ausgestattet mit nostalgischen Möbeln und spezialisiert auf erlesene Teesorten? Darüber hat doch schon der Teefreund Krabbenhüter berichtet und konnte den Laden uneingeschränkt weiterempfehlen.
Meine Zustimmung erfolgte also unter der Bedingung, den Berliner Teesalon aufzusuchen und mir vor Ort einen kleinen Obolus aussuchen zu dürfen.
Wegen des Schneewetters waren die Bedingungen auf den Autobahnen suboptimal und wir sind erst eine halbe Stunde vor Schließung angekommen. Für einen gemütlichen Plausch unter Teefreunden blieb also wenig Zeit, nicht einmal Fotos habe ich gemacht – viel zu sehr waren wir damit beschäftigt, die Atmosphäre aufzusaugen, Teeutensilien zu bestaunen und schließlich auch Tee zu kaufen.
Man hatte durchweg das Gefühl, dass das Geschäft mit viel Liebe betrieben wird. Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass im Teesalon der typische Geruch fehlte, der durch das Angebot aromatisierter Tees entsteht. Oder habe ich das falsch in Erinnerung?
Der Laden geht in die Tiefe und es werden auch ausländische Tee-Raritäten angeboten, beispielsweise Tee aus Irland der Marke Barry’s. Überhaupt hatten wir den Eindruck, dass Teekultur groß geschrieben wird. Bunte Teedosen und Danoon-Becher waren rar, wenn überhaupt vorhanden. Hier und da standen Utensilien und Keramiken von mir teilweise bekannten Töpfern. Die Teewelt ist manchmal kleiner als man denkt. Auch aus Fernost standen so manche Schätze in den antiken Regalen. Wer auf der Suche nach kunstvoll verzierten Yixing-Kannen ist, der dürfte hier fündig werden.
Ich stellte uns anfangs vor, dass wir aus Hamburg extra nach Berlin gekommen seien, um den Teesalon zu besuchen. Das war natürlich leicht geflunkert. Mein Kumpel trinkt zwar Tee durch meinen Einfluss, ist aber weit entfernt davon ein “Nerd” zu sein. Das merkte man an seiner Frage: “Habt ihr noch einen so richtig guten Tee? Vielleicht einen Earl Grey?” Wir (die Verkäuferin und ich) mussten beide lachen – das war mir sympathisch. Nicht, weil ich Earl Grey für ein absolutes “no go” halte, sondern weil selbst ein wirklich anständiger Earl Grey bleibt was er ist: Ein aromatisierter Tee, der durchaus lecker schmeckt und seine Fans hat (mich eingeschlossen), aber nicht in einer Reihe mit handwerklich hochwertig verarbeiteten Oolong stehen kann. Und so fiel die Wahl auf drei verschiedene Oolong aus Taiwan: Einen Hong Shui aus dem Frühling 2012, einen Dong Ding mit einem Oxidationsgrad von 30-40% und einen zehn Jahre gelagerten Hochland-Oolong, der wohl einige Male nachgeröstet wurde und mich vor allem beim Ausschank überzeugt hat. Verkostungsberichte folgen allerdings erst in Zukunft.
Dass wir noch die Gelegenheit bekamen, den Teesalon in seiner jetzigen Form zu besuchen, ist eine glückliche Fügung. Dieses Jahr soll wohl noch ein Umzug innerhalb Berlins folgen. Es ist also Eile geboten, wenn man den Salon erleben möchte.
Gekauft haben wir verschiedene kleine Kostbarkeiten. Sehr entgegen kam uns dabei, dass die nette Frau eine chinesische Deckeltasse (Gaiwan) dazu nutzte, um unsere Aufmerksamkeit auf ein paar besondere Oolong zu ziehen und uns von ihnen probieren ließ. Ein geschmacklicher Eindruck ist das überzeugendste Argument für einen Kauf und ein sehr kundenfreundliches Entgegenkommen. Wie ein Tee letztlich schmecken wird, kann man durch den Geruch alleine nur schwerlich erahnen, zumindest ich kann das nicht. Umso bedauerlicher ist es, wenn die Feststellung erst in den vier eigenen Wänden eintritt und der Tee einem geschmacklich nicht zusagt. Diese Art von Service habe ich sehr genossen und kann jedem Berliner bzw. Touristen einen Besuch empfehlen.

Pu Erh Lagertopf auf einem Stövchen

Meine liebe Frau S. hat für einen Moment gedacht, dass sie die Männer mit den weißen Kitteln rufen muss, als ich vor dem Schlafengehen Töpfe aus den Küchenschränken holte und mein erstes Konzept eines Lagertopfes ausprobierte.
Für alle, die mich persönlich kennen: Es geht mir gut und ja, der Blog wird jetzt etwas nerdig, deswegen bitte nicht weiterlesen, wenn es Euch nicht interessiert oder ihr unsere Freundschaft von meinem Geisteszustand abhängig macht!Für diejenigen, die sich entschlossen haben weiterzulesen, folgt eine kurze Erläuterung in Sachen Pu Erh. Das ist ein chinesischer Tee, der in eine besondere Kategorie fällt, da er ähnlich wie Wein reifen kann. Ein junger Pu Erh kann zwar gut schmecken, aber so richtig begehrt sind die komplexen und gereiften Fladen, die über 10 Jahre alt sind. Da diese Lagerung Geld kostet und die Nachfrage nach diesen Tees hoch ist, verwundert es nicht, dass diese Tees auch entsprechende Preise erzielen. Jetzt denkt natürlich jeder, dass man den ja selbst lagern kann. Denkste! So einfach ist das nicht. In einschlägen Blogs von Pu Erh-Kennern liest man recht häufig Beschwerden über eine zu trockene oder zu feuchte Lagerung. Letzteres eher seltener. Dazu wieder eine kurze Erklärung: Pu Erh reift nach, weil Pilze und Mikroben den Tee “umwandeln” bzw. reifen lassen. Diese Mikroben und Pilze mögen ein bestimmtes Klima, welches Deutschland und insbesondere Hamburg nicht zu bieten hat: Empfohlen wird eine Temperatur von 20-30°C und eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit von 70-80%. Seht ihr die Kluft zwischen Anforderung und Wirklichkeit?Nun gibt es viele Leute weltweit, die sich Gedanken darüber gemacht haben, wie sie diese Bedingungen erreichen. Gero hat für mein Konzept eine wichtige Vorarbeit geleistet, weil ich die theoretischen Grundlagen von seinem Lagertopf übernommen habe. Auch im Teetalk haben wir uns über die optimalen Lagerbedingungen schon ausgiebig unterhalten. Kommen wir zu meinem Lagertopf. Ich wollte kein Geld ausgeben, um spezielle Töpfe und Meßgeräte zu kaufen, daher habe ich einen sehr hohen Topf, den wir eh nie benutzen, gewählt und auf den Boden einen eckigen Sake-Becher und zwei kleine runde Sake-Becher getan. In die beiden runden Sakebecher habe ich Wasser gefüllt, der eckige ist leer, weil er als Ständer für den Teller, der darauf platziert wird, dient.

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Auf den tiefen Teller kommen zwei Pu Erh-Fladen. Darauf ein Plastikteller einer Tupperbox.

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Jetzt folgen zwei kleine Fladen.

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Und schließlich meine unzähligen Proben, eingewickelt in Küchenrollenpapier oder Taschentücher.

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Da der Metallkochtopf innen (15°C) kälter ist als die Raumtemperatur (18°-20°C) stelle ich den Topf auf ein Stövchen und lasse den Kopf durch ein Teelicht erwärmen. Das Führt zu einer Temperatur von 25°C im Inneren des Topfes, wodurch auch die Luftfeuchtigkeit ansteigt. Das sieht man wunderbar an dem beschlagenen Deckel.

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Nachdem das Teelicht erlischt fällt auch die Temperatur innerhalb von wenigen Stunden auf die Ursprungstemperatur, was sehr schade ist. Die Luftfeuchtigkeit bleibt trotzdem im Topf erhalten. Vorher hatte ich das Problem, dass das Wasser in den Bechern nicht in die Luft überging. Dieses Experiment werde ich den Winter über fortsetzen und schauen, was sich ergibt. Eine regelmäßige Lüftung und Kontrolle der Tees ist dabei unerlässlich, um eventuelle Schimmelbildung rechtzeitig zu erkennen. Leider bewege ich mich bezüglich der Lagerung auf völligem Neuland und kann zumindest auf Vorerfahrungen anderer zurückgreifen. Die Stövchen-Methode hat aber leider noch niemand probiert. Dabei erzeugt sie für wenige Stunden optimale Bedingungen.
Bleibt noch zu erwähnen, dass Frau S. sich schon Sorgen um die Kosten macht, die der erhöhte Teelicht-Verbrauch nach sich ziehen könnte…
Für weitere Ideen, Erfahrungen und Tipps bin ich immer dankbar 🙂

Wie teuer ist Tee im Vergleich? Einige Überlegungen...

Wie teuer ist Tee im Vergleich? Einige Überlegungen…

Jeder Kunde steht eines Tages im Laden vor der Frage, ob er sich einen “teuren” Tee leistet. Die Grenze, ab wann etwas als teuer empfunden wird, ist rein subjektiv. Ich möchte daher einige Teepreise diskutieren und mit denen anderer Getränke in Bezug setzen.

In jedem Teegeschäft findet man lose Tees in einer Preisspanne von 3 bis 30 Euro pro 100g. 3 Euro sind bereits sehr günstig, 30 Euro erscheinen dagegen sehr teuer. In Supermärkten kriegt man sogar schon Ostfriesenmischungen für unter 2 Euro für 250g. Wer denkt, dass man mit Teebeuteln günstiger wegkommt, der liegt leider falsch. Wer sich einmal die Mühe macht den Gramm-Preis auszurechnen, wird feststellen, dass Teebeutel auf lange Sicht die teuerste Form des Teekonsums sind und ein schlechtes Preis-Leistungsverhältnis bezüglich des Geschmacks bieten. Dieses Thema wurde auch schon im Teetalk-Forum ausführlich behandelt und ist meiner Meinung nach sehr lesenswert.

Wie teuer ist Tee im Vergleich? Einige Überlegungen...
Kommen wir zurück zu den losen Tees, die man in den Teegeschäften zu unterschiedlichen Preisen kaufen kann. Jeder wird mir zustimmen, dass 3 Euro für einen Schwarztee noch verhältnismäßig günstig sind. Diesen Schwarztee kann man i.d.R. einmal aufgießen und muss ihn dann entsorgen. Ich weiß von vielen Leuten, dass sie bestimmte Schwarztees auch zweimal aufgießen, aber da das deutlich seltener vorkommt als bei Grüntee-Trinkern, ziehe ich diese Möglichkeit pauschal nicht in Betracht, weil es auch von der Schwarztee-Sorte abhängig ist.

Aus 100g Schwarztee kriegt man je nach Dosierung eine ganze Menge Tee. Die meisten Dosierungsempfehlungen schreiben 8-12g Tee für einen Liter Wasser vor. Das sind 8-12 Liter Tee für 3 Euro, was einen Literpreis von ca. 30 Cent ergibt, wenn man sich für den Mittelwert entscheidet.Jetzt muss man fairerweise sagen, dass 3 Euro pro 100g bei Tee die unterste Messlatte sind. Es geht natürlich auch wertiger und ich bin der Meinung, dass man schon ab 4 bis 5 Euro pro 100g sehr schmackhaften Tee kaufen kann, was einem Literpreis von 40-50 Cent entsprechen würde. Für mich ist das noch immer preiswert.

Auch ein teurer Tee kann einen günstigen Literpreis ergeben, wenn man ihn mehrmals aufgießen kann. Zu solchen Tees gehören z.B. Grüntees oder Oolong. Diese Tees zeichnen sich dadurch aus, dass man sie bei einer Dosierung von 10-12g auf 1L mindestens zweimal aufgießen kann. Das führt dann zur doppelten Menge Tee. Grüntees gibt es zwar schon ab 4-5 Euro zu kaufen, aber da man mindestens das Doppelte an Tee aus ihnen bekommt, kann man auch das Doppelte für sie ausgeben und bleibt beim gleichen Literpreis wie beim zuvor genannten Rechenbeispiel mit Schwarztee. Kauft man also für 10 Euro einen Tee, dann bezahlt man für einen Liter Tee trotzdem nur 50 Cent. Und dann gibt es noch Personen, die einen Tee gar dreimal aufgießen, was den Preis weiter relativieren würde.

Wie teuer ist Tee im Vergleich? Einige Überlegungen...

Die Obergrenze für Spitzentee liegt in der Regel bei 30 bis 40 Euro pro 100g. Klar, Ausnahmen bestätigen die Regel. Nach der oben verwendeten Formel entspricht das ca. 3-4 Euro pro 1 Liter Tee. Im Vergleich zu den bereits vorgestellten Rechenbeispielen scheint das zunächst sehr teuer. Aber wenn man davon ausgeht, dass man solche Tees nicht täglich trinkt sondern zu einer besonderen Gelegenheit wie z.B. eine Flasche Wein, dann relativiert sich auch dieser Preis. Ein guter Wein kostet locker das Doppelte bei einem Volumen von 0,7l. Bestimmte Sorten wie Pu Erh und erlesene Oolong können zudem mittels chinesischer Gong-Fu-Cha-Methode hoch konzeriert (8g auf 100ml) mit kurzen Ziehzeiten zubereitet werden. Bei guter Qualität kann man bis zu 20 Aufgüsse erzielen und beobachten, wie sich der Geschmack von Aufguss zu Aufguss verändert. Das würde den Literpreis wiederum auf unter zwei Euro drücken.

Wie teuer ist Tee im Vergleich? Einige Überlegungen...
Gongfucha mit Oolong

Dann gibt es noch den geschmacklichen Aspekt. Sicherlich kann man nicht pauschal sagen, dass ein 30 Euro Tee zehnmal besser schmeckt als ein 3 Euro Tee. Manchmal ist sogar eine spezielle Zubereitung nötig, um die Qualität und das Potenzial völlig auszuschöpfen. So empfiehlt sich für japanische Sencha häufig eine etwas höhere Dosierung. Dafür kann man den Tee aber auch vier bis fünfmal aufgießen. Diese Zubereitung habe ich auch bei einem japanischen Grüntee gewählt und hier beschrieben.

Am deutlichsten merke ich Qualitätsunterschiede bei Oolong. Diese machen sich in Duft und Geschmack bemerkbar und können darüber hinaus lange begeistern. Und diese Top-Tees haben selbst im Herkunftsland ihren Preis. Mit der oben erwähnten Gong-Fu-Cha-Methode zahlt der Tee jedoch etwas davon zurück.

Was lernen wir daraus und was kosten andere Getränke im Vergleich? Markensaft kostet pro Liter bereits ca. einen Euro. Eine Flasche gutes Mineralwasser wie San Pellegrino 89 Cent im Angebot. 1,5L Cola kosten ebenfalls ca. 1 Euro.

Wie sieht das bei Kaffee aus? 500g kosten im Angebot ca. 4 Euro. Für eine 0,2l Tasse brauche ich bei normaler Dosierung ca. 14g Kaffee, also für einen Liter 70g. 500g / 70g (pro Liter) = 7,1 L. 4 Euro / 7,1 Liter macht dann 56 Cent pro Liter Kaffee. Alle Klarheiten beseitigt? Und das ist die Dosierung, die Frau S. mag. Ich bevorzuge eher 20g auf 200ml.

Man sieht also, dass Tee im Vergleich sehr gut wegkommt. Ein guter Grüntee könnte sogar 20 Euro kosten und würde im Verhältnis genau so teuer sein wie eine Flasche Markensaft.

Fazit
Tee in einer Preiskategorie von bis zu 8 Euro pro 100g ist als fertiges Getränk günstiger als so manches andere Produkt. Wer bewusst Tee trinkt und nicht etwa eine Kanne zubereitet, aber nur die Hälfte davon trinkt, kann auch mehr ausgeben ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. Tees aus der oberen Preiskategorie hingegen sind eher mit einem Getränk vergleichbar, welches in einem besonderen Augenblick genossen wird. Wenn man aber sorgsam damit umgeht, dann ist auch der Genuss dieser Tees lohnend und immer noch günstiger als hochwertiger Wein oder Champagner.

Warnung: Nie wieder EMS China!

Warnung: Nie wieder EMS China!

Am 29. Oktober habe ich bei einem chinesischen Online-Händler für unsere Tee-Gruppe mehrere Tee-Proben bestellt. Jener Tee-Händler verschickt wegen seiner guten Erfahrungen, der Möglichkeit das Paket zu tracken und natürlich wegen der Schnelligkeit mit EMS. Zumindest empfiehlt er es.
Ich habe mich darauf eingelassen, weil ich mir dachte, dass es bei einer Sammelbestellung praktischer ist, wenn der Tee möglichst schnell ankommt. Aber da habe ich die Rechnung ohne die deutsch-chinesische Bürokratie gemacht.
Die EMS China (wohlgemerkt China und nicht Japan oder Taiwan!) hat eine Kooperationsvereinbarung mit einem nicht vom deutschen Zoll lizensierten (?) Zulieferer geschlossen, der GDSK. Die GDSK ist eigentlich ein Kurier-Service mit erweiterten Dienstleistungen, sie dürfen aber bei Waren aus Nicht-EU-Ländern nicht wie die DHL das Paket einführen und in Kooperation mit dem Zoll das Paket an den Kunden ausliefern, sondern müssen das Paket verzollen, ehe es bewegt werden darf. Wer schon einen solchen Antrag ausgefüllt hat, weiß, dass es sich dabei um einen nicht ganz einfachen Vorgang handelt, weswegen sich die GDSK diese Arbeit mit 25 Euro ordentlich vergüten lässt.Nur mal kurz zur Verdeutlichung der Sachlage: Bezahlt wurden 20$ für das Porto und jetzt möchte die GDSK nochmal 25€ und ein paar Zerquetschte. Das macht dann zusammen schon knapp 40€ allein für das Porto!

Man kann aber die Ware auch selbst verzollen und sich diese 25€ sparen. Dazu braucht man verschiedene Formulare, einen Internet-Guide, viel Geduld und einen kühlen Kopf. Das habe ich am Samstag, den 22. November (!), gemacht. Ich bin Ausländer und habe einen auffälligen Namen. Angegeben habe ich wahrheitsgemäß 5 Tee-Proben a 30g und einen Tee-Fladen (Pu Erh). Gesamtkosten betragen ca. 60€.
Ich sehe schon die Zoll-Beamten vor meinem inneren Auge, vermutlich bestenfalls Teebeutel-Trinker, wie sie sich beraten.

Kann denn Tee so teuer sein, Dieter oO? – Nee, Eckhard. Im Supermarkt kriegt man doch ein halbes Kilo für nen Fünfer (¬.¬). – Ah schau mal, ein Ausländer ( ̄~ ̄;). Der importiert bestimmt Drogen und denkt, er könnte uns das als Tee verkaufen. Ordne mal ne Beschauung an, Dieter(`ー´)!

Ok, es muss nicht so gewesen sein und vielleicht stimmen die Namen nicht ganz, aber laut einer Statistik, die ich einsehen durfte, werden nur ungefähr 1% aller Waren zur Beschauung eingeholt. Wer aufmerksam gelesen hat, erinnert sich, dass die GDSK nicht berechtigt ist die Ware fortzubewegen, ehe sie verzollt ist. Das bedeutet, dass der Hund (ich) zum Knochen (also nach Frankfurt) muss, weil bei der Beschauung entweder ich persönlich oder eine von mir bevollmächtigte Person bei der Beschauung anwesend sein muss. Falls ich keinen nenne, dann wird das Zollamt einen Sachverständigen beauftragen, der natürlich auf meine Kosten dem Beamten zuschauen wird (wozu eigentlich?). Ein Rücksenden, bzw. Nicht-Annehmen kommt ab diesem Zeitpunkt nicht mehr infrage. Es besteht ja ein Verdacht – so verstehe ich es – einer eventuellen Straftat oder Falschangabe, der jetzt ausgeräumt werden muss.Und natürlich kann die Beschauung nicht im Zollamt Hamburg stattfinden. Da wohne ich nämlich. Das wäre doch nun wirklich zu einfach! Außerdem darf die GDSK ja auch nicht.

Dass ich nicht in Frankfurt wohne, ist den Beamten also egal. Auch, dass ich dort weder Verwandte noch Freunde habe, die mal eben kurz vorbeischauen könnten. Doch zum Glück (Achtung: Ironie) gibt es ja die GDSK. Für schlappe 10 Euro schicken sie einen Kurier zum Zoll, der beim Aufmachen zugucken darf. Spätestens jetzt frage ich mich, was der Sinn und Zweck dieser dritten Person ist. Wieso schauen die nicht selbst nach? Oder soll der Dritte Auskunft über die Ware geben, wenn sie nicht wissen, um was es sich handelt? Ich sehe es schon kommen, dass es ungefähr so kommen wird:

Das soll Tee sein? Schau mal, das ist ja zu Klumpen gepresst (ôO) Und der hier ist ein ganzer Fladen. Aber das sieht ja nicht so richtig aus wie Tee, oder Dieter? – Weiß nicht, habe in meine Teebeutel nie reingeguckt, Eckhard. Aber die riechen auch so komisch… ist schon verdächtig (¬.¬). – Hast Recht, Dieter (O_O;)! Da stimmt was nicht. Schick das mal ins Labor. Dem gehen wir jetzt nach(`ー´)! Oder haben sie schon so einen Tee gesehen, Herr Kurier (¬.¬)? Nee? Dachte ich’s mir doch.

Bitte Herr, lass es nicht so weit kommen…

Bitte verzeiht mir die Ironie und den Sarkasmus. Ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass die Herren vom Zoll nur ihre Pflicht erfüllen.

Update vom 28. November:
Vor zwei Tagen erfuhr ich, dass die Beschauung positiv (für mich) war. Dies allerdings erst auf eigene Nachfrage beim Zoll, da die GDSK den Status meines Pakets bis heute nicht aktualisierte. Zwei Tage später war mein Tee zwar noch nicht da, dafür aber schon die Rechnungen. Da sind sie beide fix. Wobei die Abgabe für den Zoll unter 5 Euro fällt und ich die, wenn ich den Brief richtig verstanden habe, nicht bezahlen muss.

Update vom 30. November:
Das Paket ist endlich angekommen. Zulieferer war die GLS und ich musste nichts dafür bezahlen. Zu meiner großen Überraschung und Freude waren alle Proben und Päckchen in einem einwandfreien Zustand. Also ein Happy End!
Hier nochmal ein Auszug der Tracking-Informationen von der GDSK (Ankunft noch nicht aktualisiert):

15.11.2012 Do 08:09 FLU Ihre Sendung ist eingetroffen
15.11.2012 Do 08:09 FLU Importabfertigung eingeleitet
15.11.2012 Do 08:09 FLU Ausnahme – Sendung konnte nicht abgefertigt werden
15.11.2012 Do 08:40 FLU Sie wurden/werden angeschrieben oder per eMail/Fax darüber Informiert,
dass uns noch Unterlagen zur Verzollung Ihrer Importsendung fehlen.
23.11.2012 Fr 09:56 FLU Kunde wünscht Internetverzollung
26.11.2012 Mo 07:36 FLU Ihre Sendung wird vom Zoll zur weiteren Pruefung geoeffnet
28.11.2012 Mi 15:06 FLU Sendung wurde abgefertigt und kann weitergeleitet werden
29.11.2012 Do 10:12 FLU Ihre Sendung hat unser Zolllager verlassen
29.11.2012 Do 10:12 FLU Ihre Sendung wurde weitergeleitet
29.11.2012 Do 10:53 FRA GDSK Kontrollscan
29.11.2012 Do 11:00 FRA GDSK Kontrollscan
29.11.2012 Do 19:31 OOA Ihre Sendung ist im Auslieferdepot eingetroffen
30.11.2012 Fr 00:19 OOA Ihre Sendung ist im Auslieferdepot eingetroffen
30.11.2012 Fr 07:16 OOA Ihre Sendung ist im Auslieferdepot eingetroffen